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Messer nach Lecküchner

Johannes Lecküchner, ein Geistlicher des 15. Jahrhunderts, lebte im Raum Nürnberg und war vermutlich auch als Fechtmeister tätig. Besonders berühmt wurde er durch sein umfassendes Werk, in dem er die Fechtkunst mit dem langen Messer beschrieb. Im Rahmen unseres Trainings beschäftigen wir uns intensiv mit dem Manuskript Cgm. 582 (Kunst des Messerfechtens) aus dem Jahr 1482, das als eines der bedeutendsten Werke des späten Mittelalters gilt. Anders als andere Fechtbücher seiner Zeit, die oft verschiedene Waffen behandelten, widmete sich Lecküchner ausschließlich dem langen Messer, was seinem Werk eine besondere Spezialisierung verleiht.

Bemerkenswert ist, dass Lecküchner Techniken aus der Tradition des Langen Schwertes von Johannes Liechtenauer für das Messer adaptierte. Dadurch bietet die Quelle nicht nur tiefgehende Einblicke in das Fechten mit dem Messer, sondern auch in die Kunst des Langen Schwertes.

Lecküchners systematische Herangehensweise an das Fechten hebt ihn deutlich von anderen Fechtmeistern des 15. Jahrhunderts ab, was sich auch in unserem Training widerspiegelt. Sein Fokus liegt weniger auf Effizienz im Kampf und mehr auf den komplexen, oft turnierorientierten Techniken. Dies eröffnet zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten, da er verschiedene Methoden zur Vollendung einer Technik aufzeigt. Dadurch können wir im Training unterschiedliche Ansätze analysieren, bevor sie durch Wiederholungen vertieft werden.

Aktuell arbeiten wir an einer visuellen Darstellung der Techniken, um Drills zu entwickeln, die über die eigentlichen Inhalte des Manuskripts hinausgehen. Obwohl keine Drills explizit im Manuskript festgehalten sind, lassen sich anhand der Abfolge der Techniken und der Wortwahl der Merkverse wahrscheinliche Übungsmethoden ableiten, die wir in unserem Training wieder aufleben lassen möchten.

Trainingszeiten findet ihr hier.

Anfahrtsskizze befindet sich unter Trainingszeiten & Anfahrt ganz unten.