Seit mehr als einem Jahr habe ich die vorliegende Transkription fertig. Ursprünglich sollte sie im Druck erscheinen, zusammen mit einer ausführlichen Untersuchung und einer codikologischen BEschreibung. Jedoch stellte sich das akademische Umfeld, in dem diese Veröffentlichung geplant war, als komplexer heraus als angenommen. Deshalb nutze ich an dieser Stelle die Gelegenheit, Dr. Daniel Jaquet zu danken, der das Projekt begonnen hatte und dessen enorme Unterstützung es mir ermöglicht hat, dieses erstaunliche Manuskript zu studieren. Albrecht Dürers Fechtbuch wurde im Jahr 1910 von Friedrich Dörnhöffer herausgegeben; allerdings nur der erste Teil, der mutmaßlich von dem berühmten Künstler illustriert worden war. Der zweite Teil – welcher seinerseits aus zwei Teilen zu bestehen scheint, wurde niemals zuvor veröffentlicht. Aus diesem Grund biete ich meinen Lesern die einzigartige Gelegenheit, den Inhalt dieser reinen Texthandschrift bis ins Kleinste durchzuarbeiten.
Die Transkription folgt dem Original im Zeilenfall; Abkürzungen habe ich aufgelöst, kenntlich gemacht durch einen Unterstrich.
Eines Tages wird sicherlich ein ausführlicher Aufsatz erscheinen, ich jedoch werde – und kann – keine weiteren Details verlauten lassen, welche die Schreiber, Anordnung der Lagen usw. betreffe. Nur eine kleine Anmerkung sei mir gestattet: Der vorgestellte Text wurde von zwei deutlich unterscheidbaren Schreibern notiert. Der erste ist verantwortlich für die ersten sieben Abschnitte bis fol. 101v; der zweite hat den Rest bis fol. 124v geschrieben.
Nun aber, ohne weitere Umstände, folgt hier der zweite Teil des sogenannten Dürer-Fechtbuchs.
Dierk Hagedorn, Juli 2016