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Jude Lew – Bibliotheksangaben

Johannes Liechtenauer
Langes Schwert

Meister Lew
Harnischfechten

Mertein Hundsfelder
Kurzes Schwert

Meister Ott
Ringen

Meister Lew
Rossfechten

Universitätsbibliothek Augsburg

Cod. I 6 4o 3

I

(Ausgefülltes Bibliotheksformular. Die Handschrift auf dieser und den beiden Folgeseiten ist in der Art des 19. Jahrhunderts.)

Fechtbuch

Enthält: 1. Meister Lichtenauer’s Fechtkunst.

  1. Des Juden Löw Kunst im Harnisch zu fechten.
  2. Martin Hundsfelders Fechtkunst mit dem Kurzen Schwert.
  3. Meister Ott’s Ringkunst.
  4. Dss Juden Löws Kunst zu Roß mit ritterlicher Wehr.

Blätter

            Stoff    Papier

            Zahl    124

Einband
in rothem Saffian[?] mit Goldschnitt u. Titel[?]

Nr.
I.
6.
(Kampf- &. Fechtb.)
4o.
3.

Format
4o
—-
kl. 4o

Zahl der beigegebenen Stücke
0

Bildliche Gegenstände
0

Zeit

Jahrh.
(darunter, in anderer Handschrift, die Unterschrift Waßmannsdorfs)

Frühere Besitzer
Unbekannt. Wahrscheinlich ist der Codex vom Fürsten Kraft Ernst zu O.W. erworben worden.

Bl. 1.a. rothe Überschr.: Maister Liechtenawers Kunst. /
Text: Junck ritter lern got lieb hab / frawen und Junckfrawen ere / so wechst dein leer lere / und lern dinck das sich zieret / und zu Kriegen ser hofieret / Ringens gute fesser / Gleuen swert und messer /

Das man dein weis / mug maisterlichen preis /

Bl. 1.b. rothe Überschr. : Hie hebt sich an ein gut ge-/ mein lere des langen swertz / Doch so ist vil gutter ver/porgener kunst dar Innen be/schlossen. /
Text: Wiltu Kunst schawen / Sich linck ganck recht mit hawen. /
(D)Ie ersten lere des langenn / swertz ist das du vor al-/len dingen die hew recht solt / lernen hawen ….

Bl. 7.b. rothe Überschr.: Hie heben sich an die Künst des / langen swertz. Zum ersten der / Zornhawe etc. /
Spruch (schwarz): Wer dir über hawet / Zorn haw ort dem drewet / wirt ers gewor / Nym oben ab onfor. /
Text: Item wisse das der Zornhawe / mit dem ortt bricht all öberhaw ….

Bl. 54.a. rothe Überschr.: Hie hebt sich an meister lewen / Kunst fechtens In harnasch auß den vier hutten zu fus und zu / Kampffe etc. /.

II
Spruch (schwarz): (W)er absynnet / fechtens zu fus begynnet / Der schick sein sper / …

Bl. 54.b. Text: Item das ist die erst hut Nym dein / swert In beide hende ….

Bl. 70.a. rothe Überschr.: Hie hebt sich an das Kurtz swert / zum Kampff als es meister mer-/tein hundsfelder gesatzt hat. /
Text: Item nym das swert pei der rechten / hant pei dsem pind ….

Bl. 85.a. rothe Überschr.: Hie heben sich an die Ringen die / Meister Ott gedicht hat, der ein getauffter Jud gewesen ist. /
Text: Item In allen Ringen süllen sein / drej dingk. Das erst Kunst / das ander schelligkeit (sic.) Daz / dritt ist recht anlegung der Stenck Sterck / …

Bl. 95.a. rothe Überschrift: Item zu Roß mit Ritterlicher wëre. /
Text: (J)agen von der prust zu seiner rechten hant.

Bl. 123. am Ende der Seite (roth):
Hie hat ein ende des Juden / Kunst den man nent den lewen / als sich zu roß wol gepuert. /

Bl. 124.a. Ende der Schlußworte:
So sein alle dein hew geletzet / So wi vinstu schnidt / Hintten und vorn mit / Darnach Im abhawe / Zawm linck pain sunder Im drawe. /

(Ein späterer Besitzer hat mit schwerer Hand beigefügt:
124 Blatt vrstg [?]

Bl. 124.b folgt von anderer Hand Jeremias p’hta (Propheta)
Hanns Deichsler.

III
Dieser Codex ist von Dr. Waßmannsdorf in Heidelberg bei Bearbeitung für: „Ringkunst des deutschen Mittelalters mit 119 Ringerpaaren von Albrecht Dürer“ zu[?] Leipzig. M. G. Priber 1870 – benutzt worden, und zwar hat H. Dr. W. die Ringkunst des Meisters Ott (Bl. 85 a bis 95 b) desselben in dem vorgenannten Buche (S. 139 bis 156 (eigentl. nur bis 154, weil nur der von unserer Handschrift kopiert ist u. der übrige aus anderen beigefügt werden mußte) abgedruckt. In dem Hinweise der Vorrede (S. IV) auf den Codex wird indessen dem abbrevierten[?] Besitzer zufolge (auf Bl. 124b.) zu dem Namen Jeremias eine falsche Deutung mit einer Auflösung in „Praelitta“ gegeben, während derselbe p’hta einfach die Abkürzung von dem Worte Propheta ist. Das Ganze scheint kaum etwas anders als eine Federprobe des Hanns Deichsler zu sein u. sch keineswegs zwi[?] die Namen alter Fechtmeister zu repräsentieren, wie dort vermuthet wurde.

IV
(Bibliotheksstempel:) P. Öttingen
Wallerstein’sche
Bibliothek

V
(oben: einige Zahlen durchgestrichen und überschrieben) 79
(unten:) I. 6. 4o. 3.

VI
Fechtbuch

Enthält: Meister Lichtenauers Fechtkunst.
des Juden Löw in Harnisch zu fechten.
Martin Hundsfelders Fechtkunst mit dem
Kurzen Schwert.
Meister Ott’s Ringkunst

  1. Des Juden Löw Kunst zu Roß mit ritterlicher Wehr.