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Codex Wallerstein

Anmerkungen

Die als »Codex Wallerstein« bekannte bebilderte Fechthandschrift Cod.I.6.4o.2 der Universitätsbibliothek Augsburg gehörte früher dem berühmten Handschriftensammler Paulus Hector Mair. Möglicherweise war er es, der die einzelnen Teile der Handschrift, deren Entstehungszeit z.T. etwa ein halbes Jahrhundert auseinander liegt, in einem Einband vereinigt hat. Der erste Teil datiert auf etwa 1470, der zweite Tei auf etwa 1420.

Der erste Teil besteht, wie bei Fechtbüchern üblich, aus mehreren Abschnitten, deren Text von nur einem Schreiber notiert worden sind. Gleichwohl finden sich die Illustrationen zweier Künstler. Beim Binden der Handschrift sind einige Blätter durcheinander geraten, so dass der Abschnitt des langen Schwerts von Anweisungen zum Ringen unterbrochen wird, welches aber auch nicht durchgängig dargestellt wird, sondern eine Fortsetzung nach den Messertechniken findet.

Der zweite, ältere Teil der Handschrift enthält ebenfalls Darstellungen unterschiedlicher Kampf-Disziplinen, jedoch keinerlei Text. Interessant ist, dass zahlreiche Techniken des Kampffechtens eine direkte Entsprechung zu den Manuskripten der sogenannten Gladiatoria-Gruppe haben, zeitlich jedoch vor diesen liegen.

Dierk Hagedorn, August 2014

Inhalt:

Ringen 2

Teil II

Langes Schwert

Kampffechten

Schild und Schwert nach schwäbischen Recht

Schild und Kolben nach fränkischem Recht

Ringen