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Paulus Hector Mair (Wien)

Anmerkung

Über die Handschrift und diese Transkription
Das lateinisch-deutsche Manuskript Codex Vindobensis 10825/26 befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien (Schwarz-weiß-Wiedergabe). Der Auftraggeber dieses Fechtbuches ist Paulus Hector Mair. Das Fechtbuch datiert um die Mitte des 16. Jh. (nach 1542), zu dieser Zeit war Paulus Hector Mair Ratsdiener zu Augsburg.

Zwei weitere Manuskripte von Mairs Werk sind bekannt. Die ausschließlich lateinische Handschrift (BSB Cod.icon. 393 (1/2)) wird in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt (Farbwiedergabe und englische Übersetzung). Das ausschließlich deutsche Manuskript „Fecht-, Ring- und Turnierbuch – Mscr.Dresd.C.93/94“ wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden aufbewahrt. Es handelt sich bei dem Gesamtwerk um zwei Bände. (Wiedergabe des ersten Bandes Mscr.Dresd. C 93 in Farbe, Transkription bei Hammaborg, Wiedergabe des zweiten Bandes Mscr.Dresd. C 94 in Farbe.) Der deutsche Text des Wiener Exemplares unterscheidet sich von dem Manuskript aus Dresden nur in einigen Schreibweisen und der Tatsache, dass Satzzeichen häufiger sind.
Die Sichelstücke befinden sich auf Folio 182 r bis 190 v (Bild 277 rechts bis Bild 285 links). Direkt davor befinden sich die Hellebardenstücke, direkt danach die Dolchstücke. Jedem Sichelstück ist jeweils eine Seite gewidmet mit lateinischer Überschrift, deutscher Überschrift, farbiger Abbildung im Sinne einer Momentaufnahme während der Durchführung der Technik und erklärendem Text in lateinischer und deutscher Sprache. Der Text umfasst eine Evolution aus Eingangstechnik mit darauf folgenden Gegentechniken für beide Seiten.

Die Foliierung, d.h. die Durchnummerierung der Blätter, ist jeweils in der rechten oberen Ecke der Blattvorderseite angegeben. Zur besseren Übersichtlichkeit wurden hier die Bildnummern der schwarz-weiß-Wiedergabe in eckigen Klammern dahinter gestellt. Die Bilder der Sichelstücke sind zusätzlich in der rechten oberen Ecke mit den Zahlen 1-16 durchnummeriert.

Die Überschriften sowie jeweils das erste Wort der erklärenden deutschen Texte sind in der Handschrift in einer Fraktur geschrieben und größer wiedergegeben, der Rest des Textes ist in Sütterlin(?) geschrieben. In der Transkription sind die größer wiedergegebenen Stellen fett hervorgehoben. Hier treten zusätzlich zur anderen Schriftart auch andere Schreibweisen der Wörter auf. Eventuell wurden diese Stellen von einer anderen Person oder zu einer anderen Zeit geschrieben. Die lateinischen Überschriften und der lateinische Text sind in einer einer eigenen Schriftart (Lateinisch?) geschrieben, das erste Wort des Textes steht in Kapitälchen. Der lateinische Teil wurde nicht mit transkribiert.

Satzzeichen sind im deutschen Text in Form von Kommata vorhanden. Die Markierung von Abschnitten geschieht überdies durch einen Großbuchstaben am Anfang des nächsten Wortes. Insgesamt betrachtet erscheint die Groß- und Kleinschreibung allerdings eher willkürlich. Ihre Übernahme ist teilweise interpretiert, da verschiedene Schreibweisen der einzelnen Buchstaben verwendet werden, die nicht immer eindeutig als Groß- oder Kleinbuchstaben zu erkennen sind. Auch die Trennung der einzelnen Wörter voneinander ist nicht immer eindeutig und unterliegt damit auch einer Interpretation während der Transkribierung. In der Handschrift wurden Ligaturen für sc, st und sz verwendet, die in der Transkription in einzelne Buchstaben aufgelöst wurden, mit Ausnahme von sz, das als ß transkribiert wurde. Die Buchstaben u und v am Wortanfang wurden nicht unterschieden. Diakritische Zeichen wurden soweit es geht übernommen. Dabei handelt es sich um ů, w°, o°, y° und A°, aber auch ~ für Buchstabenauslassungen am Wortende.

Teilweise treten auf einer Seite verschiedene Schreibweisen des selben Wortes auf (z. B. „und“, „linke“). Zum Teil wurde anscheinend die Rechtschreibung zusammen mit Buchstabenauslassungen am Wortende genutzt, um die Zeilenlänge anzupassen.

Julia Gräf und Ingo Petri

Inhalt:

Vorwort

Register

Schwert

Bloßfechten

Liechtenauers Kunst des langes Schwerts

Dussack

Dussack

Kurze Stange

Lange Stange

Hellebarde

Sichel

Dolch

Dolch