Inhalt:
Johannes Hartlieb
Onomatomantia
Johannes Liechtenauer
Verse zum Bloß-, Roß- und Kampffechten
Ott
Ringen
(?)
Kriegsbuch
18r
Hye hebt sich an meister liechtenawers chunst Deß le~ge~ swerts Anno dm~ xlviij Jar etc
Junck ritter lere got lieb habenn Jo frawe~ ere so wechst dey~ ere Vber ritterschafft vnd lere kunst dye dich cziret vnd in krigenn czu eren hoffiret ringenn iß gut beßer gleunen sper swert vnd meßer ettlich bidermã in andñ hante~ vder Zu (?) kunt er chunst er mocht wol eren erwerbñ hawe drey~ oder laß faren das In dy weyßen hassñ dy mã sicht preisñ dar auff dich czihe alle chunst leng vnd maß
Das ist eyn gemeine ler des swertz etc
wiltu kunst schawen sich linck gehñ vnd recht mit hewe~ vnd linck mit rechtñ ist das du starck gerest vechtenn wer nach get hawe~ der darff sich chunst wenig frewenn Hawe~ nahet was du wilt kein wechßler kumpt an deine~ schilt czu kopff czu leib der czeck nit vormeyd mit ganczem leib vicht waß du starck gerest czu treÿbñ Hor was da slecht ist vicht nicht obenn linck so du recht bist Vnd ob du linck bist Im rechtñ auch sere hinckest Var vnd nach dÿ czwey
18v
ding sint aller chunst ey~ vrspru~g swech vnd sterck in deß das wort da mit merck so magstu chunst lerne~ mit chunst ayrbete~ vnd were~ Er schrickstu gñ kein vechtñ ny~mer gelern funf hew leren võ der rechtñ hant wid° dye were dar vmb wir glawbñ in chunst geren czu lone~
Das ist der text an dy außlegu~g
Zoren hawe kru~p twirg hat schiler mit scheitler alber vorseczet nach reyßen vber lauff haw leczet durch wechseln Zuck durch lauff ab sneyd hende truck lae hengñ wint mit ploßenn slag vach streich stich mit stoßenn
Das ist võ czorn hawe dÿ außrichtu~g
Wer dir obñ hawt czorn haw ort Im drvet Wirt er eß gewar ny~ obñ ab anefar biß starck hin wider wint stich sicht erß ny~ eß nÿder das ebñ merck haw stich leger weich oder hert In deß vnd var vnd nach an hurt den krieck sey nicht czu gahe ~
Das ist der krieck
Was der krieck remet obñ nyder wird beschemet In allñ winte~ hawe stich snytt ler winde~ auch soltu mit prufe~ haw stuch oder snyt In allm~ treffen dÿe meister wiltu sye effñ
19r
Das ist võ den vier ploßenn
Vier ploß wiß czu reme~ so schlegstu gewiß an alle val an czweiuel wie er gepar
Das ist wie mã dÿ vier ploßenn sol prechñ
Wiltu dich rechenn die vier ploß chunstigliche~ prechenn obñ doplir vndenn recht mudier ich sag fur war sÿ schutzt kein man aneuar hastu eß vernome~ czu slag mag er klein chume~
Das ist vom chrump haw dÿ außrichtu~g
chru~p auff behendt wirff den ort auff dÿ hent chru~p wer wol seczet mit schrite~ vil hew leczet haw chru~p czu Im slahenn den meistern wiltu sy swechñ wenn eß gliczet obñ stant ab das wil ich lobñ chru~p ficht kurcz haw durch wechßel da mit schaw chru~p wer dich Irt der edel krieck In [Korrigiert aus »Im«.] vor wirt das er nicht weiß vor war wue er ist aneuar
Das ist võ twi°g haw dye außrichtu~g
Twirg benymet waß võ dem tagtag her|chomett twirg mit sterck dein ayrbeyt da mit merck twirg czu dem pflug czu dem ochßenn hartt gefug waß sich wol twirgt mit spru~genn dem hawet vast gevar welch° ver furet von vndenn nach wunsch er ruret vor ker twinget durch lauff var auff mit ringenn den elnbogñ gewiß ny~ spring in dÿ wag vel er czwifach triff mey~ den snyt mit mach czwifach eß fur baß schreit in den tag vnd biß nicht laß ~
19v
Das ist võ schilhaw dy außrichtu~g
Schiler enpricht waß puffler slecht oder sticht wer wechseln drat schiler da auß In berawbt schil kurcz Er dich an schil czu dem ort ny~ den hals anevorcht schil czu den oeer wiltu bey dy orenn ~
Das ist võ dem schilthaw dy außrichtu~g
Der scheÿtler dem antlicz ist geuar mit seiner kaer der prust vast gevar waß võ Im chömet dy kron das abnymet sneyt durch dÿ kroen so prichstu sye hart schon dye sterck druck mit synne~ sÿ ab ruck
Das ist von den vier leger dÿ außrichtung
Vier leger alben da võ helt vnd fleucht dye gemey~ ochß pflug alber võ tag dir nit vn mer ~
Das ist võ den vier versetze~ dy außrichtung
Vier sint der vor seczen dye de leger auch sere lecze~ vor ver seczenn hut dich geschicht das auch ser mutig ob dir vor seczt ist vnd wie das dar chome~ ist hor waß ich rat streich ab haw snell mit drat an vier enden pleib dar auff ler wiltu enden ~
Das ist võ dem nach reÿse~ dÿ außrichtu~g
Nach reyßenn lere czwiuach oder sneÿd in dÿ were Zwey außere main dein ayrbeit darnach begnn [!] vnd pruff dye geuert ob sye synt weych oder hertt das fule~ ler In deß tas das vor sneÿd sere nach reisen czwiuach trifft man den altñ snyt mit macht ~
20r
Von vber lauff dy außrichtu~g
Wer vndenn remet vberlauff den der wirt beschemet wenn eß gliczet obenn so sterck das ger ich lobñ dein ayrbayt mach oder hertt truck czwiuach leren abseczenn hawe stich chunstiglichenn leczenn wer auff dich bindet sticht dein ort trifft vnd seine~ bricht von beydenn seyten triff alle mal wildu streÿtenn
Das ist võ durch wechsel dy außrichtu~g
Durch wechsel lere võ paydenn seytenn stich mit sere wer auff dich bindet durch wechslñ in schier vindet
Das ist võ zuckenn dy außrichtu~g
Trit nahent In bunde das czuckenn geyt gut funde Zuck triff er zuck mer ayrbeyt er vindet das thu°t Im we czuck alle treffñ den meistern wiltu effen
Das ist võ Durch lauffung dy außrichtu~gTruck durch [Das Wort ist oberhalb der Zeile eingefügt.] lauffñ laß hangenn mit dem knopff greÿff wiltu ringñ wer gege~ dir sterckt durch wechslñ damit merck ~
Das ist võ ab sneydenn dÿe außrichtu~g
Sneyd ab dy hertt võ vnde~ In beyden gevert vier sint der snit czwen vnd czwen obñ mit
Das ist võ hent truckñ dy außrichtu~g
Den snyt wint zu slahñ truck dÿe hant
Das ist võ czweÿen henge~ dy außrichtu~g
Czweÿ hengñ werdenn auß einer hant võ der erdenn In allem gevert haw stich leger weich oder hertt
20v
Das ist võ sprech fenster dy außrichtu~g
Sprech venster mach stand freylich besich sein sach slag In das eß snapt wer sich võ dir czihet ab ich sag vor war sich schuczt kein mã aneuar hastu eß v°nome~ zu slag mag er klein kome~
Das ist dy beslißu~g der gancze~ kunst
Wer wol pricht vnd endelich gar bericht besunder yedlich man In drae wunder wer recht wol henget vnd windet da mit bericht vnd vmd enpfindet acht mit rechtenn wagenn betrachtet vnd sye Ir aine der winden selb dritt ich mein so sin ir czwenczig vnd vier Zal Zel sÿ eynczig von beÿden seytenn acht winden ler mit schritte~ vnd prueff dye gevert nit mer nwe weich oder hertt
21av
Alhye hebt sich an dy chunst deß langñ swerts deß Roß vechtenn
Dein sper bericht gege~ reytñ mach czu nicht ab eß enpfalle dein end Im ab snelle hawe drey~ nicht czucke von schayden linck czu Im rucke greiff In sey~ rechten so vechstu du In an vechten das gleuen vechtenn sitlich an hurt ler were brechenn ab sich verwandelt das swert gege~ swert wirt gehandelt recht vaß dy sterck taschen hawe du such In merck lere wol stercke schawen allen [Das Wort ist klein über der Zeile nachgetragen.] treffenn an da mit noete An secz anevare wer stauff heng Im zu dem hare Wiltu mit Im lang Jagñ das ser muet wer das nw° weret so wind das aug verseret wert er das furbaß vach czawm vnd vest nit hab bedenck dÿ ploß such meßer Nit wart claffenn czwenfach lere mit lerer hãt gegen der were Der Schaff griff weret der stich weichens czu dir keret als vntter augñ an greifft In recht nit fleuch in wer dich an vellet wider reittenß der wirt gesellet hangens czu der erden vber greiff In recht mit geberdenn zu beyden seytñ du In an were dich al wider reytñ ab du wilt reytñ roß lauffens zu der andern seytenn dÿ stercke schute an secz do mit not In wer wert das weÿt swert vahenn tragenn oder hant hals oder vmb ker gerut zu jagñ der wer mit allen chunstenn schick dich nach chunsten ob Du veriagest vnd andacht linck Jagest kein swert auß taste Vnd ring stoß nicht vaste iagt man rechtenshalb ker vmb wart vest vechtens mit eine~ vahen so mag dir key~ schad nahñ dÿ
22r
messer neme~ behalten lere an schame dem vngnnten dem starckenn in jo ver wante Ir slagñ Ir stechenn verderbt in alles vechtñ wiltu an [Korrigiert aus »am«.] vaßenn neben reÿtens nicht soltu loßen das sonne~ czeigñ linck ermel I treibt wiltu neig das võ hewbt dast gege~ nack truck ser vast das er sich swencket vnd selten wider auff lencket wer dir das remet vber greiff den der wirt beschemet truck an czu heubt der greifft offt satell raw~pt wiltu aber dich maßenn deß vahens leich von dir laßenn lãgens den fur gefangenn hin ane var den vor griff merck der pricht fur pas sein sterck
22v
[Mitte oben.]
Jag võ der prust zu seiner rechtñ hant
[Linke Spalte.]
vmbker mit roß sein rechte hant mit deyner lincken
mit stechñ satel In oder ver plent
Secz an hoch swenck durch var oder swert pricht
des schute~ vorgeng allen treffenn hawe~ stechen
Greiff mit peyde~ henden an dye strick
Went Im dy recht hant secz dein ort czu seine~ gesicht
[Rechte Spalte.]
weyl der stich wert den vahe sey~ rechte hant dey~ lincke
Hye hebt mã den tasche~ hawe czu such
truck vast stoß von czam vnd such sey~ meßer
such dy ploß arm dÿ hant scheuch vnter dÿ auge~
mit lerer hant lere czwen stich gege~ aller wer
Der schaff griff weret alle griff rings vnt° augñ
23r
[Mitte oben.]
Anderweyt kere vmb so dy roß hin hurtñ
[Linke Spalte.]
In der auch so vach dy hant v°ber sein antlicz do der nack ist
dye wer fach in der weyt in dem wider treibñ
Secz Im dein ort gege~ dem gesicht
Schut gege~ allenn treffenn dye ÿmer werdenn
Jag czu seiner rechte~ hant mit Irenn chunstenn
Jagstu linck so greiff auff des swertes ploß stoß In vntter augenn
[Rechte Spalte.]
dye vngnnten griff wer nym oder fell In
ob mã dich jagt võ peyde~ seÿte~ ker linck vmb so er rech ku~pt
dÿ strich zum anhebñ dar Inn schick dich recht
das ist nwe der sper lauff der de~ andñ begege~t vnt° augñ
Der meßer neme~ vnd behaltñ gedenck
vber greiff wer dich an velt thue In wider treyben
27r
[In einem Spruchband.]
Meister seyt mir gar wilkum
28r
[In einem Spruchband.]
Hilff • got • du • ewiges • wort • dem • leib • hie • • der • selb • dort :•: :Amen•:
41v
[Am oberen Seitenrand, teilweise beschitten(?).]
da lat der maister den [?] schilt seczen vñ kolben
48r
[In einem Spruchband.]
gotes dine° wil ich sin er hat behiet daz lebn min
[In moderner Schrift.]
Gottes diener wil ich sin, Er hat behüt das Leben min.
48v
Kampffechten hebt sich Hye an
Wer absynnet vechtens czu fueß beginnet der sterck sein sper czu sten am an hebñ reich vber sper vnd ort dem verstich ane vorcht spring wind [Das Wort ist klein oberhalb der Zeile nachgetragen.] vnd recht secz an wer erß czuck du gesiest In an wiltu vor streichen mit czucken ler were prechñ merck wil er preche~ von schaÿde~ vñ wil er flihñ so soltu Im nahen ye weislicher wart deß vahñ ab du wilt ringñ hinter In lern recht springe rigel vorschissen das vor beyn chunstlich slißenn võ beyden henden ab du mit chunst gerst czu enden ab sich verruckt das sper gege~ sper wirt geczuckt der stich Jo võ Im spri~g Jach ringens eil czu Im linck lang võ hant slahe spring weißlich vnd den vach v ob er wil czuckñ võ schaÿd~ vahe vnd truck In das er dÿ ploße mit swerteß ort vor droße leder vñ hantschuch vnd augñ dÿ ploß recht suech vechtñ ringen weißlich czu lere springñ czu schlissenn findenn dy starckenn do mit findenn In aller ler den ort gege~ der ploße kere wo mã võ scheyden wirt czuckñ sich võ In beydenn do sol mã stercke~ den schadenn recht obñ merckenn vor vnd nach dye czwey ding prueff weißlich ler mit abspringñ volg alle treffen den starckenn wiltu sye effenn wert er so zucke wert er io zu Im winck ab er lang vichtet so bistu chunstlichen berichtet greifft er auch sterck an das schiessñ sigt Im an mit deine~ lindenn ort schuczt er sich triff ane vorcht mit peÿd~ hend~ czum auge~ ort lere bre~gen des vorder fußes mit slegenn huten maßest etc ~
49r
[In einem Spruchband.]
Ritter • sant • Jörg • nu • won • mir • bey • vnd • • mach • mich • aller • sorgen • frey Amen :•
[In modernerer Schrift.]
Ritter Sanct Jörg Wohn mir beÿ, U. mach mich aller Sorgen freÿ. Amen.
72r
[In einem Spruchband.]
Gotes dyener wil ich sein vnd maria der Jungfrawe fr [?] rein Sie haben behut dz leben mein :~:~
[In modernerer Schrift.]
Gottes diener Will ich seyn, Und Maria der Jungfrau rein Sie haben behüt das Leben mein.